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Südafrika Nov ‘99

20 Dez


26. Nov 1999 – 11. Dez 1999

26. Nov

Vorbereitung

Die Flüge und den Mietwagen buchten wir in unserem Reisebüro, die Unterkünfte über einen für Südafrika spezialisierten Anbieter. Die Vorbereitungen traf, wie immer Ilona. Sie besorgte sich die besten Reiseführer und arbeitet für unsere Zeit einen hervorragenden Plan aus. Die Aufenthaltsdauer und die endlose Weite des Landes schränkte unser Areal natürlich ein. Einen Inlandsflug wollten wir nicht  machen. Der westlichste Ort sollte Cape Town und der östlichste der Addo Elefanten Park. Wir benötigten also zwei Orte, die die Strecken etwa drittelten. Hermanus sollte unsere erste Stadt heißen, da wir hofften hier noch ein paar Wale sehen zu können. Der zweite war Plettenberg Bay.

26. Nov

Die Nacht zuvor feierte ich bis morgens um 03.00Uhr. Unsere Reise begann um 10.30Uhr, die Kopfschmerzen waren entsprechend (wovon die wohl kamen?). Unsere Schwiegereltern brachten uns nach Hagen. Von dort fuhren wir mit dem Zug nach Düsseldorf. Der erste Flug brachte uns nach München, der zweite dann Richtung Cape Town.

27. Nov

Wir waren die ganze Nacht durchgeflogen. In Cape Town nahmen wir unser Gepäck an und machten uns auf den Weg unser Fahrzeug abzuholen. Hoch konzentriert machten wir uns mit unserem Auto auf nach Hermanus. Es dauerte schon eine Weile, bis man sich an den Links-Verkehr gewöhnt hatte. Immer wieder machte man den Scheibenwischern an, obwohl man eigentlich nur mit dem Blinker eine Richtungsänderung andeuten wollte. Wir waren kaum durch Summset West durch, da saßen da einfach ein paar Affen am Straßenrand, ja wir waren wirklich wo ganz anders. Um 09:30Uhr waren wir endlich in unsere Wohnung. Die ganze Anreise dauerte nun 23 Stunden, ganz schön heftig. Die Wohnung befand sich in einem abgeschlossenem und bewachten Bereich. Sie war klasse, groß und alles da, was man benötigt (ist ja eigentlich auch eine 4 Pers Wohnung). Wir waren so dicht am Wasser, dass wir fast dort hinein spucken konnten. Nach einer kleinen Pause mussten wir natürlich erst einmal shopen gehen. Im Ort Hermanus fanden wir einen sehr großen Supermarkt; unkomplizierter Einkauf war gewährleistet. Abends setzten wir uns dann hier auf die Felsen und genossen unseren ersten südafrikanischen Wein während die Sonne langsam  im Meer versank. 

28. Nov

Wecken 07:30 Uhr; Frühstück, los zu unserem ersten Ausflug. 1. Spot war l’Agolhas (südlichster Punkt Afrikas). Hier konnten wir viele Tiere entdecken, die wir nur aus den heimischen Zoos kannten. Unsere Fahrt führte uns dann weiter nach Arnisten zu einem weißen Strand mit hohen weißen Dünen, postkartenschön. Später machten wir uns dann wieder auf die Rückfahrt. Abends konnten wir uns es natürlich nicht nehmen lassen, wieder an unser Wasser zu gehen.

29. Nov

Ilona war heute krank, daher machten wir keinen Ausflug. Glücklicher Weise ist unsere Wohnung so gut gelegen, das wir auch die Schönheit des Landes von hier aus bewundern konnten.  

30. Nov

Heute ging es wieder Richtung Westen. Wir wollten die Kap-Halbinsel erkunden. Unser erstes Ziel war Boulders. Der Ort macht seinem Namen alle Ehre. Große Felsen liegen hier im seichten Wasser. Zahllose Pinguine laufen, schwimmen und tauchen hier herum. Der Ort ist auch zum Baden sehr gut geeignet. Hier gehen wohl viele Anwohner schwimmen. Weiter ging es dann zum Cape Of Good Hope N. R. Zum erstem mal trafen wir auf diese unangenehme Spezies Tourist. Wir konnten uns aber gut von denen fern halten. Dadurch hatten wir dann auch das alleinige Vergnügen Strauße, Paviane und Antilopen zu sehen. Die Rückfahrt machten wir über den schönen Cheapman’s Peak Drive und durch einige Vororte Cape Towns. Zum ersten Mal sahen wir hier die Brände. In Deutschland wären hunderte panisch umher gelaufen, hier sitzt ein Polizist in seinem Wagen beobachten und läst es einfach brennen. 

1. Dez

Schon um 06:30 Uhr frühstückten wir um anschließend möglichst früh zum De Hope Nationalpark zu fahren. Unsere Hoffnung einige Tiere sehen zu können wurden nicht enttäuscht. Aus nächster Nähe sahen wir Zebras, Paviane, Strauße und Antilopen. Elefanten fanden wir leider keine, obwohl wir deren Ausscheidungen ständig durchfuhren. Der Park besitzt auch weiße und absolut einsame Strände. Hier schwammen wir das erste Mal im indischen Ozean. Wir dachten des Öfteren an die Urlauber auf Mallorca, die sich vor anderen Urlaubern nicht retten konnten. Abends machten wir es uns wieder mit einer Flasche Wein gemütlich. In der Ferne brannte ein Berg, was eigentlich ziemlich interessant aus sah.

2. Dez

Auch heute sind wir wieder um 06:30 Uhr aufgestanden. Wir fuhren ziemlich früh nach Cape Town. Die Stadt gehört wohl tatsächlich zu den schönsten Städten der Welt. Wir bummelten durch verschiedene Straßen des alten Stadtkerns und schlenderten durch das eine oder andere Einkaufszentrum. Als wir Abends wieder in Hermanus angekommen waren, bemerkten wir, dass uns das Land wohl nicht mehr los lassen wird.

3. Dez

Nach der langen Fahrt von gestern wollten wir es heute mal etwas gemütlicher angehen lassen. Im wesentlichen blieben wir in der Umgebung von Hermanus. Im Ort selbst liefen wir bei allen Immobilienmaklern vorbei. Es sieht wohl so aus, als ob wir uns regelrecht in das Land verliebt haben. Nachmittag dachten wir nur noch an einen längeren Aufenthalt in Südafrika nach, wie man so etwas gestalten sollte und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssten. Nachdem wir dabei all unsere Weinreserven verbraucht hatten vielen wir ins Koma.

4. Dez

Unsere Wohnung in Hermanus musste heute verlassen werden. Wir fuhren 450 km bis nach Plettenberg Bay. Hier stellten wir fest, das die Unterkunft nicht ganz unser Niveau war. Wir sahen gegen die anderen
Gäste eher aus wie Penner, aber egal, wir können ja nichts dafür, dass die anderen wie Pinguine rumlaufen. Unsere Unterkunft ist spitze, wenn man bedenkt, dass sie billiger war als die in Hermanus, unvorstellbar.
Über eine Düne gelangten wir ans Wasser. Viel Delfine surften mit den Wellen.

5. Dez

Für heute war wieder ein ganz große Tour geplant. Es ging nach Addo Elephants N. P. Die Fahrt durch den Park zeigte sich nach der langen Anfahrt als ziemlich anstrengend, denn gleichzeitig  mussten wir uns ja
noch auf das entdecken der Tiere konzentrieren. Drei Stunden fuhren wir rum, entdeckten zwar das eine oder andere Tier, aber eben kein Elefant. Doch plötzlich standen sie da. Eine Gruppe von mehr als 30 Elefanten befanden sich an einem Wasserloch und amüsierten sich dort. Man das war toll. Im Zoo sieht man ein paar Tiere stehen, hier sind es so viele und so frei: ein fantastisches Erlebnis. Die Krönung wäre noch ein Nashorn gewesen. Der Tag war mit 700km Fahrstrecke ziemlich anstrengend. Das Wetter wurde schlechter. 

6. Dez

Nikolaus war da, schlechtes Wetter auch. Wir fuhren einfach so lange Richtung Westen, bis wir in Mosselbai schönes Wetter ereichten. Auch hier fanden wir einen einsamen Strand, der zum spazierengehen einlud.

Auf dem Rückweg nahmen wir die Sonne mit.

7. Dez

Für heute war Wandern in Tstsikamma N. P. angesetzt. Auf dem Hinweg sind wir durch Nature’s Valley gefahren. Eine traumhaft schöne Gegend, wie im Paradies. Im Tstsikamma N. P. machten wir uns auf die Socken, es sollte der erste Teil des Otter – Trail gegangen werden. Das war eine klasse Wanderung.
Sie beinhaltete einige Schwierigkeitsgrade. Am Wasserfall wurden wir aber für unsere Bemühungen belohnt. Hier im Park war die Brandung bestimmt über 6 Meter hoch, eine kolossales Naturspiel.

8. Dez

Nach Outshorn in Richtung Norden brachte uns der schon recht waghalsige Montagu – Pass. Hier sollen 97 % aller Strauße leben. Die waren aber wohl gerade im Urlaub. Sehr viele konnten wir nicht sehen. Die Rundfahrt führte durch die kleine Karoo wieder nach Plettenberg Bay. Der Ausflug war sehr schön, aber auch wieder anstrengend. Unsere Delfine ließen alles jedoch wieder in Vergessenheit geraten.

9. Dez

Da das Wetter hier wieder schlechter zu werden scheint, machten wir uns noch einmal auf nach Addo. Wir wussten jetzt ja, wo wir die Elefanten finden werden. Tatsächlich war es dann auch wieder so, wie bei unserem ersten Besuch. Jetzt waren es aber wohl mehr als 100 Dickhäuter.

10. Dez

Der letzte Tag vor unserem Abflug. Wir sind heute nicht weit rum gefahren. Im Tstsikamma N. P. entspannten wir noch mal richtig und genossen die großartige Natur. Später versuchten wir etwas zu schlafen, da wir um 22:00 Uhr schon wieder nach Cape Town fuhren.

11. Dez

Um 3:30 Uhr kamen wir am Flughafen an. Wir fuhren mit dem Auto 5.525 km. Der Rückflug war wieder sehr lang. Am Ende dachten wir sogar, dass die Maschine abstürzen wird, so eine Flug hatten wir noch nie, da kann man sich leicht in die Hose machen. Hier in Deutschland ist es kalt und nass, wir wollen wieder zurück. Zurück in unsere neue Heimat?

Nachbetrachtung

Die Reise war sehr gut vorbereitet. Wir konnten immer flexibel unsere Routen durchführen. Die beiden Unterkünfte waren ausgesprochen gut. Hier würden wir immer wieder herkommen. In Hermanus hatten wir gehofft, noch einige Wale sehen zu können, dafür waren wir aber zu spät, etwa 6 Wochen. Statt nur an zwei Orten unser Lager aufzuschlagen, wäre es ratsam gewesen eine weiter Unterkunft zu nutzen, damit die Fahrstrecken nicht ganz so lang werden würden. Wir waren froh, dass wir uns meisten von den Touristen fern halten konnten, die benahmen sich, wie wir es auch schon oft in den USA bemerkten, unmöglich. Die lange Rückfahrt zum Flughafen war auch ziemlich ungeschickt. Den letzten Urlaubstag werden wir wohl nicht mehr so weit von dem Flughafen entfernt verbringen.

 
 

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  1. Homer

    27. Juli 2014 at 19:13

    comprehensive@vielleicht.lindemann” rel=”nofollow”>.…

    ñïñ çà èíôó!…