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Indien Sep ‘06

04 Dez


29. Sep 2006 – 14. Okt 2006

Die Sommerreise hat noch nicht stattgefunden, schon denken wir über den Herbst nach. Eine kurze Urlaubswoche sollte es werden, nichts besonderes, Hauptsache weg von hier. Irgendwie finden wir aber nichts, was uns dann aber auch Spaß bereiten würde. Uns kommt die Idee, Indien einen Vorabbesuch abzustatten, da können wir sehen, ob es ein Land ist, dass wir über einige Wochen bereisen möchten.

Ja, es klappt, wir werden lange genug frei bekommen und es sind noch diverse Sitzplätze im Flieger frei. Morgen werden wir alle relevanten Reiseführer kaufen und zum Wochenende den Flug buchen.

08.06.

Glück gehabt noch einen Flug bekommen, sah eng aus.

29.09.

Wir halten es nicht mehr aus, wir planten erst in einer Stunde nach Frankfurt zu fahren, jetzt müssen wir einfach starten, einfach starten in ein neues Abenteuer.

So fahren wir zügig nach Frankfurt und stellen dort gleich fest, dass es gut gewesen war, so früh zu starten. Die Schlange an unseren Check-In-Schaltern geht quer durch die Halle und endet schon fast in der nächsten. Nach 30 min haben wir uns immer noch nicht einen Zentimeter bewegt, da lohnt auch ein hochrechnen nicht. Wenn es so bleibt, werden wohl 3 Stunden bis zum Abflug nicht reichen.

Jetzt geht es doch etwas schneller und es ist alles in der Zeit. Wer allerdings später kam, musste sich schon in der Nachbarhalle ans Schlangenende stellen.Der Flug wird von der Lufthansa durchgeführt. Es läuft alles gut. Das Essen empfinden wir durchschnittlich, das Programm an Bord ist viel zu kurz für einen so langen Flug, die Flugbegleiter arbeiten gut. Nach 7 Stunden landen wir in Neu Delhi.

30.09.

Wir hatten nun ja schon gelesen, dass wir mit massivem Drängeln rechnen müssten und ich habe mich darauf eingestellt, meine 100 kg auch entsprechend einzusetzen. Es kommt aber anders. Ausländer und Inder werden getrennt abgefertigt. Es geht alles reibungslos. Nach knapp einer Stunde sind wir schon aus dem Flughafen und ein Fahrer für unseren Transfer nimmt uns in Empfang. Wir gehen zu einem Parkplatz, wir dürfen einsteigen. Es ist eine alte Knatterkiste.

So, da sitzen wir nun. Das Fahrzeug ist verschlossen, wir warten und wir warten und wir warten. Da hat uns der Kerl doch in seinem Fahrzeug setzen lassen und ist zu einem Kollegen gegangen und tratscht und tratscht. Als uns die Suppe am Körper runter fließt, es ist zwar nachts, aber dennoch sehr warm, steigen wieder aus und warten. Irgendwann meint er dann doch, uns zu unserem Hotel bringen zu wollen. Unterwegs ist es nach Mitternacht noch so unglaublich belebt. Nachdem er nun von den Hauptstraßen weg ist und die Straße unseres Hotels einbiegt, sehen wir eine verkehrte Welt. Hier schläft alles; nicht in den Häusern; hier liegen sie neben den Tieren und ihren Karren. Hoffentlich werden wir die letzen Stunden dieser Nacht ein wenig mehr Komfort haben. Er hält an, wir steigen aus, ich gebe ihm ein paar Dollar und wir verschwinden in unser Hotel.

Der Mann dort ist informiert und wir freuen uns, dass das auch geklappt hat. Er erklärt uns den Weg zu unserem Zimmer, meint aber noch, wir sollten die Tür zum Bad immer verschlossen halten, wegen irgendwelcher
Bugs. Wir klettern also durch das Treppenhaus und öffnen unsere Tür. Es fällt unsere Kinnlade herunter. Das Zimmer galt wahrscheinlich schon vor 30 Jahren als völlig verwohnt. Die Bettlaken und Kopfkissen sind dreckig und alles macht einen extremen schmuddeligen Eindruck. Obwohl wir schon so einiges erlebt haben, erleben wir nun wieder etwas neues Rekordverdächtiges. Wir müssen auch feststellen, dass keine weitere
Bettwäsche oder Handtücher vorhanden sind. Wir überlegen, ob das nun gut oder schlecht ist, denn die Sachen wären sicherlich nicht sauberer gewesen. Wir entscheiden, es ist gut so. Wir behalten alles in unseren
Rucksäcken und Taschen, wir packen nichts aus. So hoffen wir, dass nichts in unsere Sachen hineinkrabbelt. Als erstes holen wir unser Desinfektionsspray heraus, und arbeiten uns durch das Zimmer und dem Bad.
Wenn wir nicht so fertig gewesen und es nicht schon nach Mitternacht gewesen wäre, wären wir sicherlich wieder gegangen. Wir schlafen in unseren eigenen Seidenschlafsäcken. Ständig juckt irgendwo etwas. Immer wieder krabbeln irgendwelche Viecher über unser Bett.

Die Nacht vergeht und um 9 Uhr wachen wir auf. Wir essen Reste und machen uns auf den Weg.

Wir wollen das Rote Fort besuchen, wir wollen nicht dort hin gebracht werden, wir wollen in die Stadt eintauchen. So kämpfen wir uns durch dichtes Gedränge und der Weg scheint endlos zu sein. Wir werden von allen angeglotzt, als Touri scheint man nicht zu Fuß durch die Gassen fern ab bekannte Gegenden zu gehen. Wir schaffen es und für 100 Rupien incl. Leibesvisitation kommen wir rein. Das Fort ist ziemlich groß, so dass wir schon sehr geschafft sind, als wir es wieder verlassen. Eine Rikscha bringt uns für 50 Rupien wieder zu unserem Hotel. Wir gehen hoch auf die Dachterrasse, essen etwas und dackeln noch einmal los. Schnell drehen wir aber wieder um, es ist und zu laut und zu voll. Wir versuchen zu schlafen. Bald wachen wir aber wieder auf, gehen wieder hoch auf die Terrasse und essen wieder, es ist schon ziemlich lecker.

01.10.

Der Tag beginnt wolkenlos und heiß. Der Straßenlärm hatte uns geweckt. Gegen 6 Uhr hat dort jemand sein Autoradio auf maximale Lautstärke gestellt und meinte damit alle beglücken zu müssen.

Wir stehen auf und gehen nach einiger Zeit zur Freitagsmoschee, sie ist beeindruckend. Von dort aus lassen wir uns zum Connaught Place strampeln. Ein hilfsbereiter Inder weißt uns den Weg und wir landen in dem gesuchten Touri-Büro. Dort werden uns einige Vorschläge gemacht und wir schlagen bei einem Angebot zu. Es kostet sehr viel mehr, als wir zahlen wollten, aber nach den Erfahrungen hier, wollen wir lieber mehr, als zu wenig ausgeben.

Es kommt dann auch gleich ein Mann ins Büro, der unser Fahrer für die nächsten 2 Wochen sein soll. Damit wir uns kennen lernen können, fährt er uns heute schon ein wenig durch die Stadt. Der erste Punkt ist das Humayun Mausoleum. Wow, was für ein Ding- unsere Tour beginnt fantastisch. Er zeigt uns noch verschieden Sehenswürdigkeiten, wir sind irgendwann so fertig, dass wir ihn bitten, uns zu unserem Hotel zu bringen. Morgen wird er uns abholen und unsere Rundreise wird beginnen.

02.10.

Um 07:30 fahren wir mit unserem Fahrer los. Wir fahren 7 Stunden bis wir in Jhunjhunuu ankommen. Hier beziehen wir ein vollständig bemaltes Zimmer. Sieht zwar ganz nett aus, macht aber irgendwie auch nervös. Wir müssen viele Mücken töten. Nachdem wir uns nun hier eingerichtet haben gehen wir zum Pool. Ich besorge uns 2 Bier und wir lesen. Im Pool spielt eine Gruppe heranwachsender. Wir beobachten die lange. Es ist  unglaublich, wie gerne die engen körperlichen Kontakt haben. Später am Nachmittag besuchen wir einen Hindu- Tempel. Das ist irgendwie nichts, wir fahren wieder zurück. Abends bestellen wir uns ein leckeres Dinner und es ist auch lecker. Während des Essens beginnt jemand mit einem Marionettentheater. Er gibt sich Mühe, zeigt auch ein paar besondere Fertigkeiten, insgesamt ist es aber grausam, albern und furchtbar. Nach 15 Minuten haben wir es geschafft er ist fertig. Dafür stellt er sich aber neben unseren Tisch und erwartet wohl etwas. Ich sehe das nicht ein, es war grottenschlecht und dann soll ich auch noch was zahlen. Nach 10 Min hat er gewonnen. Ich gebe ihm 2 Dollar, 2 Dollar zu viel denke ich und er meinte wohl eher 3 zu wenig. Denn er kommt wieder und bietet uns Puppen zum Kauf an. Wir lehnen bestimmend ab und er lässt uns in Ruhe. Trotzdem fühlen wir uns ständig von dem beobachtet, wir verschwinden.

03.10.

Die sind grausam die Inder. Um 06:00 Uhr geht die Klimaanlage aus und ein Hindu-Gesang oder –Gebet erklingt. Lange Zeit hoffen wir, dass die damit wieder aufhören. Sie hören auf, wir müssen aufstehen, es ist zu warm ohne Klimaanlage. Das Frühstück entschädigt uns. Wir setzen uns nun ins Auto und fahren weiter. In Mandawa halten wir und bekommen einen Localguide. Er zeigt uns wirklich schön bemalte Häuser. Voller Stolz führte er uns dann in das Geschäft seine Bruders, der Sack der. Dort sollten wir gaaaanz billig tollste Stoffe kaufen, die wir in der Stadt für ein vielfaches an Rupien bekommen würden. Ich bekam einen Tee und er führte uns seine Sachen alle vor. Selbst das billigste war noch fast zu teuer für uns. Ich würde meinen, seine Preise sind um den Faktor 10 oder so erhöht. Wir handeln zäh und wir kaufen ein kleines Tuch, welches wir wirklich haben möchten. Nachdem wir nun seinen kleinen Basar verlassen haben, fühle ich mich leicht anders, hatte der mir was in den Tee getan? Wir fahren weiter nach Bikaner. Unserem Fahrer geht es immer schlechter, er hat sogar schon Fieber bekommen. In Bikaner angekommen, sollten wir rasten und dann würde er uns die Stadt zeigen. Wir bestehen drauf, dass er ruht und machen uns selber auf den Weg. Wir gehen zu Fuß. Unterwegs nerven uns alle paar Meter irgendwelche Leute, die uns mit ihrem Tuk Tuk oder Motorrad fahren wollen, wir wollen aber gehen und finden dann auch das Junagarh Fort. Ein Fahrer wollte uns die ganze Stadt zeigen, wir haben nicht so die richtige Lust, er will aber unbedingt handeln. Wir erklären ihm, dass wir nicht die ganz Stadt sehen wollen, er uns aber, wenn er möchte, zum Hotel fahren kann, wenn wir das Fort wieder verlassen.

Das Fort ist wieder unglaublich schön. Also, früher konnten die Inder unglaublich beeindruckende Gebäude bauen. Leider verkommen die Sachen alle mehr und mehr. Wenn man die Inder so beobachte, sieht man dass die alles an grabschen und so schmuddelig sehen die Sachen und Wände dann leider auch aus. Wir verlassen das Fort uns suchen unseren neunen Bekannten, auf der Suche werden wir wieder von jedem angesprochen, der
ein Fahrzeug in der Nähe hat, wir lehnen immer wieder ab. Dann finden wir unseren Bekannten und er freut sich, dass wir Wort halten. Ich frage ihn, ob er wüsste, wo man Bier bekommen könne. Er fährt uns, er findet
einen kleinen Laden, der versteckt (wie alle hier) Bier verkauft. Ich frage, was das Bier kosten solle, er meint 5~0#0*, ich habe ihn nicht richtig verstanden denke ich und frage erneut, 500 Rupien sagt er, ich sage ihm, dass er ein lustiger Mensch sei und gerne Scherze machen würde, wir hatten dieses Bier ja schon für 55 Rupien gekauft. Nein, meint er, dass sei sein Preis (9€). Er ging nicht eine Rupie runter, was für ein Verbrecher, er wollte es wohl nicht verkaufen. Wir fahren dann zurück zum Hotel und essen dort, es gibt auch ein teures Bier, aber eben nur für 110. Heute haben wir wieder einen heißen und schönen Tag. Die Nacht ist angebrochen und wir liegen im Bett. Es ist ruhig, nein, es war ruhig gewesen, wenn man mal von dem normalen Geräusch der Aircon absieht. Jetzt hören wir ein Tropf,……Tropf,……Tropf,……Tropf. Ich mache das Licht an und versuche dem Geräusch auf die Schliche zu kommen. Gefunden; es tropft aus der Klimaanlage. Ich empfinde es als ziemlich ungewöhnlich, denn das hatten wir bisher noch nicht erlebt, denke aber auch an die Autos, die im Sommer eine Wasserpfütze hinterlassen. Als erstes stellen wir ein Gefäß unter und es ist wenige Sekunden leise. Dann aber: Platsch……Platsch……Platsch. Ok eine andere Lösung muss her. Das Wasser muss so abgeleitet werden, dass es aufgefangen wird ohne zu tropfen. Gerade gedacht und schon gelöst. Der Vorhang wurde so arrangiert, dass er das Wasser leitet. Es ist wieder leise, wir können einschlafen.

04.10.

Dieser Tag beginnt ziemlich spektakulär. Gegen 04;30 Uhr knallt es, zischt es und kracht es. Durch die Schlitze unserer Eingangstür dringt immer wieder Licht. Ein Feuerwerk, wie nett, aber um die Zeit? Nun gut, dass die Inder eigenartige Ideen haben, wissen wir ja inzwischen. Ich stehe auf, um nachzusehen. Unser Licht geht nicht, Aircon ist aus, man, haben die schon wieder den Saft abgedreht. Ich mach die Tür auf und sehe, dass ein riesengroßer Sicherungskasten, 3 Meter entfernt voll in Flammen steht. 2 Bedienstete eilen mit einem Feuerlöscher und versuchen das Feuer zu löschen. Ich soll mich zurückziehen, sie haben alles im Griff, versichern sie mir. Ich mache die Tür zu und wir legen los. Innerhalb von 2-3 Minuten haben wir uns angezogen. Wir packen die allerwichtigsten Sachen in unser Daypack und verlassen unser Zimmer. Siehe da, das Feuer ist immer noch nicht im Griff. Eigenartig, niemand der anderen Gäste merkt etwas. Wir verlassen das Hotel, versorgen unsere Haut mit Antimückenzeug und warten einfach ab. Das Feuer wird gelöscht; das ganze Hotel hat kein Strom. Ein Elektriker wird gerufen. Nach einer halben Stunde trifft ein Mann ein. Er hat einen großen Schraubendreher in der Hand, für alle das Zeichen, dass er der Elektriker ist. Weiteres Werkzeug hat er nicht dabei. 30 min weiter, das Licht geht an, 5 min weiter, alles ist wieder dunkel. Ach und die Inder erst. Nein da wird keine Taschenlampe benutzt, sondern jeder nutzt die Helligkeit seines Handys um den Weg zu finden. Die Sonne
geht auf, der Strom ist wieder da, wir können wieder auf unser Zimmer. Dort kann man aber keinen Luftzug holen und Strom haben wir auch keinen. Also überall ist nun Strom nur bei uns nicht. Wir nehmen unsere Sachen
raus und gehen Frühstücken. Anschließend fragen wir nach einer Dusche und wir bekommen ein anders Zimmer. Ein spannender Morgen. Wir haben viel gesehen und sind froh, dass wir von Anfang an alles konsequent
richtig gemacht haben und das Zimmer verlassen haben. Da nun unser Zimmer als einziges keinen Strom hat, es ist eine Leitung verbrannt, ist mir auch klar, wie das geschehen konnte, ich denke nur an unsere Aircon
in der letzten Nacht.

Wir fahren weiter nach Jaisalmer/Khuri. Im Resort(lol, da wo die Paar Hütten sind) ist auch ein anderer. Er macht seinen Rucksack auf, während ich versuche für uns ein Bierchen zu organisieren. Er macht sein Bier auf, während ich für uns 2 in der Hand habe. Augenblickliche Sympathie wird spürbar. Es stellt sich raus, dass er, Carsten, aus Deutschland kommt aber in Shanghai arbeitet. Wir 3 machen eine Kameltour weiter hinein in die Wüste, allerdings sitzen wir nicht alleine auf dem Kamel, sondern ein Kamellenker ist dabei. Die Tour ist wirklich nett und zwischendurch geht es auch mal sehr sehr schnell voran (High-Speed-Camel-Raiding).
Abends gibt es diverse Speisen. Kinder aus der Nachbarschaft mach fürchterlichen Krach, dabei versuchen sie aber tatsächlich für uns zu singen. Es gibt da ein Lied für das sie unseren Namen kennen müssen. Ilona wird gefragt, das Lied geht los und etwas, was so klang wie Ilona kam auch vor. Dann machten sie es mit meinem Namen. Als Carsten an der Reihe war, meinte er, er heiße Sophi-Charlotte, Klar, dass die das auf keinen Fall aussprechen konnten, so hob sich auch der Spaß auf unserer Seit. Auch klar, dass sie für diesen Horror Geld haben wollen. Abends beschließen wir nicht in einer Hütte zu schlafen, sondern unter freiem Himmel, Es hat sich gelohnt, der Himmel war fantastisch und der Krach, der an den Ballerman erinnern lässt, hört gegen Mitternacht auch auf.

05.10.

Sehr früh verschwinden wir und gehen zu Fuß in die Wüste rein Wir genießen die Zweisamkeit. Eine Zweisamkeit hier meint, dass in Abstand Leute gehen, die nur drauf warten uns etwas andrehen zu können, aber eben nicht direkt mit uns gehen. Zum Frühstück sind wir wieder zurück. Wir fahren zurück nach Jaisalmer und werden an einem netten Hotel abgesetzt und ein Localguide würde uns bald abholen. Mit dem fahren wir zu einem Fort. Er zeigt uns ein paar Sachen, aber toll ist es nicht, nicht die Umgebung, sondern, dass wir nicht alleine die Umgebung erforschen können. Wir brechen es ab und wollen zurück. Am Hotel will er plötzlich eine horrende Summe, denke da kann er wohl 1 Monat von leben. Ich bin genervt und gebe ihm was er verlangt und wir verschwinden ins Hotel. Dort duschen wir und speisen lecker zu Mittag. Später gehen wir noch einmal los, aber nur kurz. Ständig werden wir genötigt, etwas sehen zu wollen oder kaufen zu wollen. Wir verbleiben im Hotel.

06.10.

 Es geht nach Jodhpur. Im Hotel machen wir Mittagspause auf der Dachterrasse. Der Ausblick ist toll. Nach dem Essen machen wir uns alleine auf, um die Stadt zu erkunden. Wir beginnen die wichtigen Sachen für Deutschland zu kaufen- Gewürze. Insgesamt sind es wohl 1,5 kg geworden. Ich freue mich schon auf das Kochen daheim (daheim? Nein das ist in Afrika, ich meine in Deutschland).

07.10.

Von Jodhpur fahren wir nach Ranakpur. Gegen 11:Uhr werden wir an einem richtig noblen Hotel abgeladen. Hier ist ein riesen großer Pool und nach knapp 10Jahren rumreisen haben wir das 1. Mal keine Badesachen
dabei, wir Trottel. Im Becken war nur ein Schwimmer, ein Frosch. Nach dem Mittagessen fahren wir zu einem unglaublichen Tempel. Er hat 1444 Säulen, faszinierend. Abends relaxen wir an einem kleinen Stausee.

08.10.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir um 11 Uhr in Udaipur angekommen. Hier beziehen wir unsere letzte tolle Unterkunft, sehr groß, 2 Balkone. Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf, um die Umgebung zu erforschen. Wir sind nicht lange unterwegs, da brechen wir unsere Tour auch schon wieder ab, es ist einfach zu heiß und tolle Sachen haben wir auch nicht entdeckt. Den Nachmittag verbringen wir im Hotel, hier ist es angenehm kühl. Nachdem es nun draußen kühler (35°C) geworden ist, machen wir uns erneut auf den Weg und wieder haben wir nichts für uns Interessantes gefunden.

09.10.

Der Tag beginnt mit Strapazen für unser Hinterteil. 5 ½ h fahren wir bis nach Pushka. Diese Stadt soll angeblich die „Stadt zum Verweilen“ sein, in Wirklichkeit ist sie eher zum Würgen, nur Touri-Nepp, ein Geschäft neben dem anderen und alles der gleiche Schrott; überall Schnorrer und Bettler. Immer das gleiche 1. Namaste 2. hier kaufen. Seit 10 Tagen ist das schon so, aber hier ist es besonders schlimm. Ganz besonders ist hier auch das Anglotzen. Ilona wird permanent mit sabbernden Ausdrücken angestarrt, nicht das wir uns ungewöhnlich kleiden, keine kurze Hosen und keine kurzen Oberteile, nein alles so, wie es sein soll. Die Aufdringlichkeit und das Geglotze ist sogar so schlimm geworden, dass ich sehr aggressive Worte wählen muss, um mal 1 Minute Ruhe zu haben.

10.10.

Jetzt in Jaipur hat unser Fahrer einen localen Guide mit ins Auto genommen und uns rumgefahren. Das astronomische Museum war sehr interessant, aber auch nichts Besonderes. Unser Guide will uns ständig davon überzeugen, dass die indische Astrologie eine ist, die immer richtig liegt. Der Stadtpalast ist auch recht nett, aber nach so vielen Gebäuden, die wir inzwischen gesehen haben empfinden wir nun auch nichts Besonderes mehr an solche Bauwerke. Der Guide lobt hier in der Stadt alles, was mit Handwerkskunst zu tun hat und versucht uns von Shop zu Shop zu lotzen. Beleidigt stellt er fest, dass er mit uns an keine Provision kommen kann. Wir teilen ihm mit, dass wir genug von der Stadt gesehen haben und wieder zurück zum Hotel möchten. Oh man, hat der einen Gesichtsausdruck aufgelegt. Plötzlich ist alles eben nicht mehr schön und rosa. Jetzt geht es nur noch drum, möglichst viel Kohle aus dieser Situation herauszuholen, Wir werden den Kerl los und sagen unserem Fahrer, dass wir ihn nicht mehr benötigen werden. Kurz rasten wir und machen uns wieder auf den Weg. Kaum ist man wieder auf der Straße, beginnt die ewig gleiche Geschichte und das ewigliche Unterfangen, Kohle aus uns herauszulaiern.

Hallo, wie geht es Dir?- Danke, gut – Wo kommst Du her`- Wir kommen aus Deutschland – München Berlin Hamburg – Aus der Mitte – Ich habe einen Bekannten in Deutschland – Schön – Ich kann für Dich ……… Es wird dann irgendetwas angeboten. Inzwischen haben wir aber unsere Taktik verändert.

Hallo, wie geht es Dir?- Danke, gut – Wo kommst Du her`- Usbekistan – Woher? – Usbekistan – kenne ich nicht – Schön-. Die typischen Ansätze funktionieren nicht mehr und ein weiteres Gespräch findet nicht mehr
statt, gut so.

Inzwischen haben die Inder es geschafft, dass wir mit niemanden etwas zu tun haben wollen. In all den Tagen kam es nicht ein einziges Mal vor, dass am Ende eines netten Gesprächs nicht doch etwas verkauft werden
soll, man die nerven die Inder.

11.10.

Heute sind wir in Ranthambore angekommen. Hier erhoffen wir uns ein Highlight, wir wollen Tiger entdecken. Gleich buchen wir Sitzplätze und warten auf die Abfahrt. Wir sitzen mit vielen anderen auf einer Bank hinten auf der Ladefläche eines Canters. Es geht mit Vollgas in den Park hinein und hinter der Schranke ist es plötzlich anders. Es liegt kein Müll rum.

Bisher war es ja eher so, als wenn man permanent durch eine Müllkippe fahren würde, nein, jetzt ist alles sauber, schön und grün. Wir versöhnen uns ein wenig mit Indien. Der, der die Begleitung macht hetzt mit dem Fahrzeug durch den Park. Nimmt nicht einmal Rücksicht, wenn man gerade ein Foto macht, Time is money^^. Nachdem offensichtlich ein bestimmter Zeitpunkt erreicht ist, wird mit Vollgas, wirklich mit Vollgas ,wieder Richtung Ausgang gefahren. Wir fahren hinter anderen Fahrzeugen her, es staubt unglaublich, die arme Kamera. Ein Gate ist geschlossen, wir stehen, Es scheint, als wenn nur Inder auf der Ladefläche säßen und dann geschieht es, ich raste aus. Ich stehe auf und beschimpfe einen auf das Übelste. Wie kam es dazu? Er hat seinen Müll in die Natur geschmissen. Dann schaut er auch noch so, als wenn es doch normal ist, seinen Müll da abzulegen, wo man ist. Oh man was für ein Dreck und Müll liebendes Volk.

Die Fahrt war ein Reinfall. Gleich bei Ankunft im Hotel buchen wir für morgen früh eine weitere Tour, aber wie mieten einen Jeep mit Fahrer. Theoretisch können noch 2 weitere Teilnehmer im Wagen platz nehmen.

12.10.

Der Wecker klingelt, bald schon sitzen wir beide alleine im Jeep und hoffen heute auf mehr Erfolg. Leider halten wir bald an und 2 weitere Personen kommen mit in das Fahrzeug. Im Park selber geht es ein wenig ruhiger zu als gestern. Die anderen beiden sind genauso ruhig wie wir, so dass wir alle alle Eindrücke aufnehmen können. Leider entdecken wir keinen Tiger und leider fährt er nicht durch den Park zurück, sondern außen herum.

Wieder zurück frühstücken wir auf einem unglaublich dreckigem Tisch, ist aber der sauberste.

Es ist 13 Uhr, unser Fahrer bringt uns zu einem Fort. Das Fort ist toll, Es liegt auf einem Berg und dort kann man dann noch etwas weiter gehen. Es sieht aus wie eine uralte verfallene Tempelanlage. Klar, es ist alles vermüllt, aber man wird nicht ständig angequatscht. Das Fort hat sich gelohnt.

13.10.

Das Frühstück beginnt gewohnt schmutzig, aber bald haben wir es geschafft und wir sind aus Indien raus. Eine holprige Fahrt bringt uns nach Fatehpur Sikri. Hier sehen wir eine beeindruckende Moschee und lernen auch wieder neue Techniken kennen, wir sie mit uns Geschäfte machen wollen. Das geht sogar soweit, dass sie beleidigend werden. Die Eindrücke einer so tollen Moschee verschwinden so ziemlich schnell. Es geht weiter nach Agra. Morgen werden wir unser gewünschtes Highlight sehen.

14.10.

Letzter Tag. Gleich, um 05:30 Uhr geht es los. Wir werden zum Eingang gebracht- wie auch ca. 300 andere. Wir kaufen unsere Tickets und wollen rein. Ich bin durch eine Sicherheitsschleuse durch. Ilona soll ihr Wasser abgeben. Ok ich gehe wieder raus, wir schmeißen das Wasser weg und gehen wieder zur Schleuse. Wieder kommt Ilona nicht durch, sie muss ihren Rucksack abgeben. Wir also wieder losgezogen und gehen zu einem Aufbewahrungsort. Jetzt können wir endlich rein. Wir biegen um eine Ecke gehen durch ein Tor und sehen es. Ja, das hat sich gelohnt. Nur dafür kann man Indien besuchen. Das Fotografieren stellt sich als ungemein schwierig heraus, da man sich doch ganz gerne vor die Linsen anderer stellt, um selber ein gutes Foto zu machen. Stunden verweilen wir hier in dieser Anlage und erfreuen uns über das meisterhafte Bauwerk. Wir fahren weiter nach Delhi. Um 15 Uhr kommen wir an. Unser Fahrer hat uns für die letzten Stunden zu einer Unterkunft gebracht. Mit dem Vermieter vereinbarte er noch, dass er uns für 300Rp um 22Uhr zum Flughafen bringen wird. Wir verabschieden uns. Unsere letzten Stunden verbringen wir bummelnd in der Stadt. Abends klopft es an unserer Tür. Ein anderer Reisende fragt, ob er mit uns mit zum Flughafen fahren kann, klar, teilen wir uns das Geld. Um 22 Uhr ist der Fahrer da. Jetzt will er aber nicht 300 für die Fahrt sondern 900. Die wissen ja ganz genau, dass man das Angebot nicht ausschlagen kann. Es sind einfach nur Verbrecher hier. Am Flughafen ist es fürchterlich. Der Flieger hat Verspätung; das Einchecken geht nicht und ringsherum nur genervte Deutsche. ALLE waren sich einig: Indien nie wieder.

Nachbetrachtung

Bewusst habe ich mir sehr viel Zeit gelassen diesen Bericht zu schreiben. Hätte ich das direkt nach der Reise gemacht, wäre es ein bitter böser Bericht gewesen. Noch Monate nach der Reise hatte ich einen richtigen Hass auf die Inder. Wenn wir uns nun die Bilder anschauen, sehen wir ganz tolle Sachen, sagenhaft schöne Gebäude, mit farbenfrohen Gewänder gekleidete Frauen und bekommen den Eindruck einer ganz tollen Reise.

Wir waren uns sicher, dass wir NIE wieder Indien besuchen werden. Ich wollte sogar das übrig gebliebene Geld verbrennen. Jetzt nach einem Jahr haben wir die Hoffnung, dass es einfach nur an der Region lag und finden
es nicht mehr unmöglich, einmal den Süden besuchen zu wollen.

Bis dahin muss aber noch einige Zeit verstreichen

 
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Thailand Apr ‘06

30 Apr


7. Apr 2006 – 22. Apr 2006

07.04.2006

Heute geht es zum ersten Mal nach Thailand. Im Vorfeld war es uns immer ein wenig unangenehm gewesen, wenn uns jemand nach unserem Reiseziel fragte, denn häufig denkt man bei Thailand an den südlichen Teil mit den bekannten Stellen wie Phuket und Ko Samui und so. Ein graus wäre es gewesen, wenn jemand auf die Idee käme, wir würden zu den Strandliegern gehören, die gerne von morgens 8 bis abends rum liegen und vielleicht sogar noch all inc. haben.

Wir fliegen von DUS direkt nach BKK mit einer deutschen Fluggesellschaft. Die nutzten wir in der Vergangenheit schon einige male und schworen uns, mit denen nie wieder zu fliegen, leider bekamen wir kein anderes Ticket. Wie schon erwartet ist alles mehr als eng, das Essen durchschnittlich mies und zu meinem entsetzen müssen wir gar für ein Döschen Bier gaaanz Tief in die Tasche greifen. Das gepriesene Unterhaltungsprogramm ist auch nichts, bei knapp 11 h Flugzeit kommen nur 2 Filme auf einem
entfernten Monitor, zuhören kostet wieder extra, taugt also auch nichts.

08.04.2006

Pünktlich kommen wir in BKK an und auch zügig aus dem Flughafen heraus. Klar überall wird einem ein Taxi angeboten, da wir uns aber hier mit den Geflogenheiten nicht auskennen, gehen wir draußen zu dem
offiziellen Taxistand. Hier funktioniert das dann folgendermaßen. Man stellt sich an einem kleinen Häuschen hinter den Wartenden an, wenn man dann dran ist gibt man sein Fahrziel an. Diese Info wird dem nächsten Taxifahrer gegeben. Wir müssen 350 Baht für eine Fahrt in die Stadt bezahlen. Der Taxifahrer liefert uns an unserem Hotel ab, dem New Siam II Guesthouse 16:37 Uhr: Wie liegen vollgefuttert auf unserem Bett und schwitzen. Das Essen war fantastisch. Ilona hatte wieder ihren Squid und ich Shrimps und natürlich einheimisches Bier, Chang.

Nach einer kleinen Pause gehen wir wieder raus und schlendern einfach nur rum um die neuen Geräusche, Gerüche und Bilder aufzunehmen.

09.04.2006

Der Jetlag hatt uns voll erwischt, erst gegen 09:30 kommen wir aus dem Bett . Unser Plan heute soll der Königspalast sein. Also ziehen wir mit gepackten Rucksack los. An einer Kreuzung, die wir überqueren wollen ist uns jemand behilflich (Mistkerl), ein Schlepper, später würden wir diese Masche kennen, jetzt aber ist sie uns unbekannt. Er meint der Königspalast sei noch nicht geöffnet und fragt, was wir denn hier alles so machen wollen .. kurzes Gespräch… Wir sollten auf gar keinen Fall irgendwo unsere Ausflüge buchen, sondern nur bei TAT, die seien unter staatlicher Kontrolle, da würde man nicht über das Ohr
gehauen werden. Nun wir hofften schon, dass man sein nächstes Ziel so wie auch schon von Vietnam her bekannt, buchen kann; scheint also vernünftig. Außerdem könnten wir jetzt noch nicht in den Königspalast, erst am Nachmittag, wenn die Mönche nicht mehr beten. Er würde uns ein TukTuk besorgen,
dass uns für nur 20 Baht ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen und uns sogar nach einem TAT bringen würde.

Wir Deppen willigten ein.

Bei TAT kommt dann die Überfalltaktik, alles ist voll, wir müssen uns sofort entscheiden, in einer Stunde würde das nicht mehr gehen usw. usw. Ich will nicht überfallen werden und sage, dass ich mich auf keinem
Fall jetzt entscheiden werde, schon ist die Freundlichkeit der Gleichgültigkeit gewichen. Wir raus, die Fahrt geht weiter. Auf dem Weg zum ersten Tempel meint der Tuk-Tuk-Fahrer, er könne uns auch zu TOP10 bringen, da würde man gerade heute gaaaaanz günstig Anzüge bekommen, sagte aber weiter nichts mehr. Am ersten Tempel angekommen, steht dort jemand, der uns rein begleitet und wir kommen ins Gespräch. Es sei ein ganz großer Zufall, dass wir um diese Zeit hier hinein können, dann normal würden jetzt die Mönche beten, hmm, scheint was dran zu sein. Dann aber fängt auch er von TOP10 an zu reden,
ein Zufall? die Fahrt solle nun zur nächsten Sehenswürdigkeit weiter gehen. Er hält aber vor TOP10 an. Wir gehen rein. Was für ein Witz, nein nicht dass man dort einen Anzug geschneidert bekommt. Nein, ich in einem Anzug. Wir sehen aus wie Straßenräuber, ich erkläre dem gerne Maßnehmenden, dass ich heute schon in meinem besseren Zwirn unterwegs sei, ein Anzug könnte niemals was für mich sein, wir raus.
Das TukTuk fährt um eine Ecke, wir haben keine Orientierung mehr, und hält.

Jetzt fängt er auch noch an zu jammern, er bräuchte Benzingutscheine und würde die nur bekommen, wenn wir bei TAT was buchen würden. Ich werde böse, er soll uns sofort zur nächsten Station fahren, hin und her geht es nun. Wir landen bei TAT. Nun wir wollen es ja eigentlich schon so machen und gehen dann da rein. Wir sind fast mit dem raus gekommen, was wir eh machen wollten. Ob das nun teuer oder billig, gut oder schlecht ist, wir wissen es nicht. Der TukTuk-Fahrer meint er könne uns jetzt auch zum
Königspalast bringen, denn jetzt ist er auch geöffnet. Hmmpf.

Der Palast und seine umgebenden Gebäude sind die Wucht. Es ist unglaublich was dort steht. Beschreiben kann man es wohl nicht angemessen, man muss es sehen.

Zurück wollen wir nichts mit TukTuks machen und gehen. Nach 30min und 2min vor einem 2stündigem Gewitter kommen wir wieder zu unserer Unterkunft.

Nach dem Regen geht noch mal zum Schnabulieren los.

10.04.2006

Um 05:30 Uhr geht der Wecker. Gestern konnten wir unser nächstes Ziel nur so buchen, dass wir entweder 3 Tage später in den Norden kommen würden oder einen Tag früher. Wir entschieden uns lieber auf eine bezahlte Nacht im Hotel zu verzichten.

Erfreulicher weise schreiben die uns die Nacht gut, denn vor dem Abflug nach DUS wollen wir hier eh wieder Station machen. Wie nehmen uns ein Taxi, das bringt uns für 100 Baht zum Bahnhof. Irgendwo haben wir mal gelesen, man solle möglichst nicht 2. Klasse fahren, das machen wir auch nicht, wir sitzen in der 3. Klasse. Knapp 8 Stunden geht es nun Richtung Norden. Wenn man nichts zu trinken oder essen dabei hat, ist das kein Problem, permanent wird einem etwas angeboten. Schwierig wird es nun aber vor dem ersten Zielort. Wann ist er erreicht? Englisch spricht keiner, Aber irgendwie schaffen wir das dann doch. Mit Händen und Füßen finden wir es raus. In Phitsonluk müssen wir zum Busterminal. Nach
unserem Reiseführer müssen wir raus und nach rechts, dann auf einer Hauptstraße nach links. Wir also los, schwer bepackt. Ein Cyclofahrer meint, er würde uns für 50Baht dahin bringen. Wir denken, das sei die sicherere Variante. Unglaublich aber irgendwie hat er es geschafft alles unterzubringen, alles ist eben kein Problem, ist es dann aber doch, mein Rucksack reißt und schleift über den Boden. Riemen kaputt, Loch im

Rucksack. Der arme Kerl quält sich ganz schön, ich denke, er muss über 200kg transportieren. Es war gut, dass wir ihn genommen haben, denn der Weg zu dem Terminal, es ist wo ganz anders, wäre zu lang gewesen. Ich gebe ihm dann 100Baht, er hatte geschufftet, auch wenn mein Rucksack nun nichts mehr taugt. Glücklich über zusätzliche 50 Baht rast er los und hält uns noch einen Bus in letzter Minute auf. So können wir direkt weiterfahren. 1 h Später sind wir in Sukhothai. Dort müssen wir wieder 250 Baht zahlen um nach Alt- Sukhothai zu kommen. Aber nach fast 9 h in der Hitze ist es uns alles egal. In unserer Unterkunft Vitoon Guesthouse machen wir uns kurz frisch. Anschließend gehen wir zur Tempelanlage, gerade rechtzeitig zur untergehenden Sonne. Hier kaufen wir uns ein Mehrtagesticket. Das beinhaltet alle Kosten für den Eintritt (Fahrrad kostet extra) und ist in der Summe günstiger, selbst, wenn man nur an einem Tag alles sehen möchte.

11.04.2006

Nach einer schlechten Nacht stehen wir um 07:00 Uhr auf. Sofort mieten wir uns 2 Räder für zusammen 40Baht und fahren gleich wieder zu der Tempelanlage. Toll. Anschließend fahren wir wieder zurück und nehmen einen kleinen leckeren Snack ein. Dann geht es wieder los um die äußeren Anlagen zu suchen. Die im Norden und Westen sind toll, man muss allerdings reichlich Wasser mitnehmen. der Aufstieg im Osten sollte mit mind. 0,5l pP gemacht werden, damit man sich nicht quält. Auf dem Rückweg suchen wir an der Straße einen kleinen Laden auf und versacken dort fast. Nachdem wir uns 4 Bierchen geteilt hatten geht es wieder weiter. Am Ende haben wir fast alles gesehen. Es ist ein toller Tag gewesen.

Anmerkung

Auch hier trifft man Scheißtouris, die meinen auf den Heiligtümern herumklettern zu müssen, um in der Heimat ein nettes Bild zeigen zu können. Unglaublich. Öfters sahen wir welche auf Buddhas rumkletterten. Als wenn die sich in der Heimat in der Kirche auf den Altar stellen oder am Kreuz hangeln würden. Pfui!

12.04.2006

Heute geht es weiter. Mit dem Bus soll es in ca. 5 h nach Chiang Mai gehen. Wir stehen am Straßenrand und warten auf den Bus, da kommt er, nein, dass kann er nicht sein alt klapprig und rappelvoll, viele stehen schon. Jetzt wollen aber noch 5 mit ihren Rucksäcken rein. Also stehen wir erstmal mehr als eine Stunde bis wir uns irgendwo setzten können. Der Kerl in BKK hat uns die billigsten Tickets besorgt und wohl
immer 5 Mio Prozent drauf geschlagen, denn das Busfahren ist günstig. In Chiang Mai sollten wir abgeholt werden. Ich rufe mit dem Handy an, ich kann nichts verstehen, zu leise. Also meine ich immer nur, dass wir wir sind und am Busterminal warten würden. Irgendwann höre ich dann nach dem 3. Versuch raus, dass wir in 30 min abgeholt werden würden. Nach 1,5h nehmen wir uns dann selber ein Taxi, er will 150 Baht haben, gerne, wir haben kein Bock mehr. Angekommen in der Unterkunft B.M.P. schmeißen wir alles schnell ins Zimmer und suchen erstmal unseren lieb gewonnen Freund Chang. Das kalte Bier ist herrlich. Es ist sogar ein großer Pool vorhanden. Den besuchen wir auch gleich und ich versuche mich auch am
kleinen einfachen Sprungbrett. Erst einige einfache vorsichtige Sprünge zum eingewöhnen sollten es schon sein, bevor der erste Salto kommen würde. Sprung eins, gaaanz vorsichtig, platsch, hat schon nett
gespritzt. Sprung zwei fester, geht kaum, hat aber schon ordentlich gespritzt. Das Brett taugt irgendwie nicht. Sprung drei, aua, platsch, hat super gespritzt, das Brett ist ein Horror, mit extremen Schmerzen
komme ich irgendwie aufs Zimmer. Unmöglich sich irgendwie zu bewegen, liege ich da. Abends sollte es aber zu einem Essen gehen, mist. Bis genau 2 Min vor Abfahrt war klar, das geht nicht, aber die Tabletten beginnen zu wirken, also los. Kantonesisches Essen. Mal wieder eine kack Massenabfertigung. Essen ist kostenlos, aber Chang kostet ein 3-faches. Die Zeit (45 min) reicht kaum um sein Essen zu genießen, dann ist alles wieder vorbei. Nein das lohnt sich nicht, nie wieder.

13.04.2006

Morgens sollte es nach Wat Doi Suthep gehen, Nach einigen Tabletten geht es dann auch irgendwie. Das hat sich gelohnt. In Chiang Mai sind derzeit wg. Songkran viele zu Gast, die alle erst zum Tempel gehen,
entsprechend voll ist es auch. Interessant ist es aber auch, die Massen zu beobachten. Gegen Mittag sind wir wieder zurück. Die Speicherkarte der Kamera ist voll, also müssen wir uns einen Laden suchen, wo wir die Daten brennen können. Nun es ist Songkran und man wird mit Wasser bespritzt, das wissen wir; also Speicher in Schachtel, Schachtel in Geldbörse, Geldbörse in dichte Tüte. Wir sind kaum 100 m Richtung
Zentrum unterwegs, stehen 2 Kinder mit Wasserpistolen an der Straße und grinsen. Wir werden das erste Mal leicht nass gespritzt. 50 m weiter, sind wir hinten komplett nass. 5 min später ist nichts mehr trocken, absolut nichts, wir kämpfen uns durch Wassermassen, finden einen Laden, gehen zurück, entledigen uns allem was Wert hat, packen ein wenig Geld in eine Tüten und gehen zurück um zu zeigen, dass auch wir mit Wasser umgehen können. Sofort kaufen wir uns Eimer und mischen mit. Dieses Fest ist das schönste Fest, welches wir erlebt haben, ein Wahnsinnsgaudi. Über Stunden machen wir alles nass, was irgendwie
trocken asusieht. Am besten sind die, die ihr Wasser mit Eis kühlen, wenn man das abbekommt, schauert es einen gewaltig.

14.04.2006

Die Party von gestern rächt sich. An Bewegung ist nicht zu denken. Unsere Safari müssen wir absagen. Der Tag wird im Zimmer im Bett verlebt, es geht einfach nichts. Wir haben uns überlegt, dass wir wieder nach BKK zurückkehren werden und dort die restliche Zeit verbringen. Da ich mich nicht rühren kann, wollen wir fliegen, ist dann eben nur 1 h und nicht 16h. Ansonsten lesen wir viel.

15.04.2006

Wie können keinen Flug buchen, weil die Büros alle wg dem Fest geschlossen haben, erst am 16. würden wir sehen, was möglich ist. Am späteren Vormittag, nach einigen Pillchen, machen wir uns mal vorsichtig
zu einem Bummel in die Stadt auft. Später gibt es dann Obst bis zum Abwinken und wieder lesen wir viel.

16.04.2006

So, heute sollte ganz schnell ein Flug gebucht werden. Erschreckend stelle ich fest, dass wir nicht vor dem 18. weg kommen würden. Ich will erst Ilona fragen. Ok, eben der 18. Als ich dass dann buchen will, ist der Flug dann auch noch weg, also wird es der 19. werden(2300 Baht pro Ticket).Nachmittags schlumpfen wir hier in der Gegend rum und schauen uns einen Tempel an.

17.04.2006

Morgens latschen wir wieder durch die Stadt und besuchen verschiedene Orte; Tempel und Märkte. Nachdem wir recht früh zurück sind lesen wir wieder viel, diesmal aber in der Sonne. Schon gegen 19:00 Uhr schlafen wir. Um 21:00Uhr wachen wir wieder auf, und beschließen raus zu gehen. Hier bei B.M.P. ist immer was los, wir setzen uns und lauschen dem Gitarrenspieler und genießen unser Chang. Dann werden wir von einem Thailander gebeten, an seinen Tisch zu kommen. Dort sitzen wir dann. Erst will er mich animieren, vorne zu singen. Die anderen haben Glück, ich mache es nicht. Der Abend verstreicht und wir unterhalten uns bis nach 2 h morgens mit 2 Thailändern, 1 Australier, 1 Engländerin und 2 Iren. Was für ein Abend.

18.04.2006

Ilona hat sich den Magen verdorben, sie bleibt heute im Bett und ich immer in der Nähe, ab und an gehe ich mal raus, komme aber immer schnell wieder zurück. So können wir es dann auch schaffen alle Bücher
zu lesen. Abends müssen wir packen.

19.04.2006

Nach einem obstigen Frühstück fahren wir um 08:00 Uhr für 100 Baht zum Flughafen. Alles klappt super. Nach 1h sind wir wieder in BKK, wieder für 350 Baht zum Hotel und wir bekommen wieder ein nettes
Zimmer. Wir legen wir alles ab und besorgen uns ein TukTuk und für 40 Baht (er wollte 60 haben) geht es zum Wat Po (50 Baht Eintritt). Wieder ist alles sehr beeindruckend. Kaum vorzustellen, dass da 32 m lang ein goldener Buddha liegt. Das Drumherum ist aber ebenso schön. Den Rückweg wollten wir wieder mit dem TukTuk machen. Das ist ein weniger geschäfttüchtiger Fahrer, den frage ich, es eilt ein anderer
an, der uns gerne ein Stadtrundfahrt anbieten will (nun, den Trick kennen wir ja schon), dann soll die Fahrt eben 100 Baht kosten, der Witzbold. Am Ende kommen wir wieder für 40 zurück. Wahrscheinlich
bekommt man das noch wesentlich günstiger. Nun gehen wir wieder in die Stadt, um was zu Beißen zu finden. Wir setzen uns in unsere Stammlokal :-) . Es wird uns erklärt, dass heute dass Bier nicht in der Flasche ausgegeben werde sondern im Eimer -Eimer???- Tatsächlich, wir bekommen einen kleinen roten Eimer, es passen 1,2l Bier rein , 2 Tassen mit Strohhalme. Egal, Hauptsache kalt und lecker. Später erfahren wir dann, dass es verboten ist 12h vor und 12 h nach den Wahlen Alkohol zu verkaufen. Wir schlendern dann noch was rum und kaufen Kleinigkeiten ein.

20.04.2006

ShoppingDay
Morgens fahren wir für 100Baht zum MBK-Center. Wieder eine Superlative über 7 Etagen. Um 10Uhr ist Einlass, dann ist es aber noch zu leer und nicht alles offen, man sollte nicht vor 11Uhr dahin kommen. Wir
schlendern dann über Stunden rum, bis wir die 6. Etage, die Fressmeile finden. Hier kauft man sich Coupons und löst die gegen Speisen ein, unverbrauchte werden wieder zurückgetauscht. Wir wollen mutig sein und sind zu jemanden gegangen wo es etwas uneindeutig aussieht. Ilona wählt was, ich wähle was anderes. Ich will die Bestellung aufgeben und alles schien reibungslos zu klappen. Dann kommen die Nachfragen und wir bekommen schon was, aber was das nun ist, keine Ahnung. Sie zeigt auf  Nudeln, dünne weiße, wir nicken, sie zeigte auf Gemüse, wir nicken, sie fragt Fleisch, ich sage 1x Chicken und 1x Shrimps, sie fragte Soße, wir nicken. Nun, jetzt erwarte ich, dass alles irgendwie in der großen Pfanne erwärmt werden würde, aber wir bekommen die Teller. Kalte trockene Nudeln, kaltes Gemüse, alles kalt, nur nicht die Soße, die ist warm. Nun gut, wer experimentiert, erfährt Neues. Wir beginnen mit dem Essen, also schaufeln wir mit dem Löffel. Dabei darf ich nichts über die Konsistenz der Soße sagen, sonst wird
Ilona das Frühstück dem Essen noch hinzufügen. Man stelle sich vor, dass ein große Anzahl von Schnecken auf einem Teller die ganze Nacht lang tanzt. Der Schleim, der dann da liegen wird dürfte mit ein paar Tropfen Wasser gemischt so aussehen wie  unsere Soße; ach was Soße, wie der Glibber. Tapfer essen wir. Den Rückweg wollen wir wieder mit einem Taxi machen. Wir gehen zu einem Taxistand, die wollen 250 Baht haben, obwohl ich das Taxi nicht kaufen wollte. Ich meine, nein 100, mehr nicht. Dann fangen die an, eine Show abzuziehen, wir gehen, sie lachen hinter uns her. Ein TukTuk-Fahrer will 150 haben. Wir halten ein Taxi an, der will 150 haben, dann ist er aber doch mit 100 zufrieden.

Abends essen wir dann aber wieder was richtiges oder besser: etwas definierbares. Gegrillter Fisch, gegrillte Muscheln und noch viel mehr.

21.04.2006

Heute ist der letzte komplette Urlaubstag. Zum Frühstücken gehen wir irgendwo in so ein kleines Dings. Toast, Würstchen, Marmelade, Kaffe, Wurst und 2 Fruchtshakes mit tollem Service. Klasse, Ach 1,5 €
zusammen :-) . Später bummelen wir stundenlang durch Bangkok, dann packen wir unsere Sachen zusammen und gehen noch mal essen.

22.04.2006

Morgens nach dem Frühstück fahren wir mit dem Taxi (jetzt 250 Baht) zum Flughafen, dort haben wir nach dem zügigen einchecken noch einiges an Zeit. Hier im Flughafen treffen wir dann auch wieder auf andere aus Deutschland. Als wir die so sehen machen wir uns fast ins Höschen. Ganz deutlich können wir die Strandlieger erkennen. Eine hatte es wohl sogar geschafft, während ihres ganzen Urlaub nicht die zu große Sonnenbrille abzunehmen. Sie sieht aus wie ein geschminkter Clown. Dann geht es wieder in die Maschine. Irgendwie ist etwas anders. Es scheint, als ob der Sitzabstand 1-2 cm weiter ist und alles sieht sehr neu aus. Es ist der 6. Flug,  meint der Capitän und wenn irgendetwas ist, dann es nicht schlimm, dass müsse sich alles noch ein wenig einspielen. Beim Start hören wir auch wie etwas von ganz vorn nach hinten rieselt. Die Begleitung gab sich richtig viel Mühe, guter Service, Allerdings ist nach einem kulinarischem Urlaub wohl jedes Flugzeugessen nicht ganz so toll. Nach 11,5h sind wir wieder in Deutschland, misst.

Einzig der Gedanke in 83 Tage wieder unterwegs zu sein, baut uns auf.

Nachbetrachtung

Insgesamt war das ein toller Urlaub. Ärgerlich war es, dass wir am ersten Tag auf einem Schlepper reingefallen sind, obwohl wir solche Dinge ja schon kannten. Vom Gefühl her würde ich meinen, das alles um den Faktor 3 teurer ist, als man es haben könnte. Selbst wenn man zäh handelt und nur gut die Hälfte zahlt, findet man später das ganze dann noch billiger, ohne gehandelt zu haben. Das Essen ist phänomenal. Am besten hat uns das Neujahrsfest in Chiang Mai gefallen, wenn es passt und wir nicht an einem anderen Ort unterkommen werden, werden wir im nächsten Jahr wieder dabei sein. Zu Organisation kann man sagen, dass man wohl sehr viel Geld sparen kann, wenn man es schafft alles selber zu machen. Nur schade, dass das nicht ganz so einfach ist. Entgegen unseren sonstigen Reisen werden wir das nächste mal alles genauer planen, damit wir jederzeit ein Sitzplatz im Flieger, Zug oder Bus haben und nicht 3 Tage irgendwo festsitzen.

 

Vietnam Jul ‘05

30 Jul


8. Jul 2005 – 24. Jul 2005

08.07.2005

Uhrzeit 06:02, Augen auf und raus aus den Federn. 3 h stunden später fahen wir mit dem Auto nach Frankfurt. Das Parken kann man günstiger bekommen, wenn man online reserviert.

Um 11:15 Uhr kommen wir in Frankfurt an. Den Check-In Schalter haben wir gefunden und erfahren so gleich, dass der Flug erst gegen 20:30 Uhr statt finden würde. Mist wieder Verspätung, sollten wir jemals normal nach Vietnam kommen? Nach zweistündigem Trödeln holen wir unseren Essengutschein und sind überrascht, dass er über 25 € war; das ist mal was, nicht so wie der Witz im Frühjahr. Irgendwie haben wir es geschafft, die Zeit rum zu bekommen nehmen im Flugzeug platz um so gleich wieder aussteigen zu dürfen; keine Ahnung warum. Um 22:00 Uhr heben wir aber dann doch ab.

09.07.2005

Der Flug ist OK, die Beinfreiheit gering aber ausreichend und das Essen hat auch geschmeckt. Am Flughafen in Hanoi werden wir abgeholt und ins Hotel (Stars Hotel)gebracht. Im Hotel machen wir uns schnell frisch und starten dann sofort, um die Straßen zu erkunden. Klar, dass wir wieder lecker essen können.

10.07.2005

Der Morgen beginnt so, wie wir es erhofften, mit Nudelsuppe, die wird aber nicht im Hotel gemacht, sondern ein Bediensteter besorgt sie von irgendwo auf der Straße. Anschließend geht es dann los, in die große Stadt hinein. Als erstes gehen wir zum Hoan Kiem See und dann dort zu dem Jadetempel Ngoc Son mit seiner roten Holzbrücke. Es ist so heiß, dass wir gleich wieder zurück zu unserer Unterkunft gehen um zu duschen und neue Sachen anzuziehen. Die nächste Tour bringt uns zum Literaturtempel -Van Mieu.
Insgesamt ist es uns aber zu heiß, wir wollen schnell wieder zurück. Unser Hotel bietet die Möglichkeit über ODC Touren zu buchen, also wollen wir das auch nutzen um irgendwie zur Halong-Bucht zu kommen. Ich muss mit der Kreditkarte Geld holen und gebe die falsche PIN an, mist, und dann erneut, wieder falsch, also gehe ich zurück und frage Ilona, dann wieder zum ATM und wieder die falsche PIN, mist, das war’s
wohl, komisch aber ich kann auch ein 4. Mal eine Pin eingeben und es klappt. Soviel zur Kartensicherheit.

 11.07.2005

Wir schlendern heute weit und besuchen verschiedene Tempel. Dabei finden wir auch einen großen Markt wo sich Ilona einen neuen Rucksack kauft. Der Tag geht so vorüber. Zurück in unserer Behausung bereiten wir den Trip zur Halong-Bucht weiter vor.

12.07.2005

Das meiste Gepäck lassen wir in der Unterkunft, denn auf unseren Trip wollen wir nur mit leichtem, kleinen Rucksack unterwegs sein und anschließend hier wieder schlafen. Gegen 08:30 Uhr verabschiedeen wir uns von Hanoi und fahren mit einem Bus 3,5h in Richtung Bucht. Dort bestiegen wir mit 18 anderen ein
Boot. Die Fahrt durch die Bucht ist fantastisch. Zwischendurch besichtigten wir auch eine kleine Tropfsteinhöhle. Nachmittags erreichen wir unseren Ankerplatz, und schwimmen im indischen Ozean,
auch Kajakfahren ist möglich. An Bord wird für uns lecker gekocht. Später dann sitzen wir an Deck und genießen einfach das Sein. Es wird dunkel, der Wind streicht, die Natur ist dicht. Wir überlegen sogar an
Deck zu bleiben um dort zu schlafen, entscheiden aber dann doch anders. Wir haben auf dem Boot Aircon gebucht, leider gibt es das auf dem Boot nicht und im Badezimmer rasen die Kakerlaken. In der Nacht bricht ein Unwetter herein, Glück gehabt, wir liegen im trockenem.

13.07.2005

Morgens wussten wir nicht, dass es der bislang schönste Asien-Tag werden würde. Um 07:00 Uhr wird der Strom vom Fan abgestellt, rasend schnell wird es zu heiß in den Räumen und alle flüchten, so schafft man es gut alle Leute schnell aus den Betten zu treiben. Es geht gleich weiter. Erst haben wir noch einen kurzen Regenschauer dann wird es schön. Auf dem Boot sind kleine Grüppchen und heute, je nachdem, was
man geplant hatte werden die Gruppen aufgeteilt. Am Ende gibt es 2 Gruppen. Einmal alle und einmal lona und ich. Wir finden das zunächst recht eigenartig, dann stellt sich aber heraus, dass alle anderen einfach nur so ein kleines Fischerörtchen sehen wollen, sie werden auch dort essen. Ilona und ich bekommen einen Guide, wir wollen im Regenwald wandern, die anderen werden neidisch, zu recht. Wir drei werden mit Kajaks irgendwo auf einer Insel ab(aus)gesetzt. Genau gesagt, eigentlich werden wir vor der Insel abgesetzt und warten durchs Wasser um zur Insel zu gelangen. So stehen wir auf einem wenige Meter breiten Stück und schauen zur Insel hoch. Wir krakseln also los. Kaum sind wir 2-3 Minuten unterwegs. überspannt ein riesiges Spinnennetz den engen Pfad. Das Netz hatt bestimmt eine Größe von mehr als 2 m², drin sitz eine beeindruckend große Spinne. Wir müssen ständig auf unsere Füße achten, dass sie halt bekommen, denn alles ist sehr rutschig und steil und ständig müssen wir uns unter den Spinnennetzen herzwängen. Plötzlich bleibe ich mit dem Kopf in so einem Netz hängen, grauselig. Es ist derart anstrengend, dass nach einer gewissen Zeit vieles egal wird. Irgendwann kommen wir zu 2 Hütten, dort können wir verschnaufen, wir sind schon am Ende unserer Kräfte. Es geht weiter. Wir warten durch sumpfiges Gebiet, die Schuhe drohen stecken zu bleiben, wir gehen durch einen Bereich mit  Ananaspflanzen, diese Mistdinger schlitzen uns mit ihren Blättern die Beine auf. Schon lange haben wir unsere Leistungsgrenze erreicht. Egal, welches Getier gerade wo rum kriecht, es geht einfach immer weiter. Irgendwann kommen wir zu einer Stelle, wo es 6 Meter senkrecht nach unten geht, dort können wir
uns nur an einer Liane herunter hangeln. Alles ist nass, Kraft ist keine vorhanden, ich sause der Erde entgegen und greife fest die Pflanze. Es sind schnelle 6 Meter, aber alles geht gut. Ab nun ist es easy-walking. Ich hole aus meinem Rucksack 2 Dosen Bier, Ilona will Wasser und wir genießen das K.O.-Sein. Irgendwann erreichen wir unser Boot. Die anderen sind nicht da, schön. wir fahren mit dem Boot in eine
einsame Bucht. Wir haben das Boot für uns alleine und 4 Mann Besatzung, die kümmern sich ganz lieb um uns. Als erstes springen wir mit unseren Klamotten ins Wasser. Alles ist dreckig und schlammig und will
einfach nicht sauber gehen. Nun haben die ein ganz leckeres Essen für uns beiden gezaubert. Jetzt wird einfach nur relaxed, etwas geschwommen oder Kajak gefahren. Irgendwann kommen die anderen wieder
zurück und wir fahren mit dem Boot weiter nach Cat Ba. Dort beziehen wir unser Zimmer im Prince-Hotel. Die Aussicht ist traumhaft, direkt hinter dem Fenster in ca. 10 cm Entfernung ist die Mauer des Nachbarhauses. Wir duschen ewig, besorgen uns dann ein Bier und setzen uns ans Pier. Um 19:00 Uhr giebt es dann wieder was zu beißen. Wir sind alle.

 14.07.2005

Klar, dass wir extrem gut geschlafen haben. Der Wecker klingelte früh, wir packen unsere Sachen zusammen, frühstücken und gehen noch ein wenig shopen bevor wir wieder auf das Boot gehen.
Anschließend fahren wir 4 h und machen zwischendurch noch einen Stopp, um zu schwimmen. An Deck ist es zu heiß, so dass wir meistens unten im Schatten sitzen. Als wir wieder das Boot verlassen gibt es ein
Mittagessen, das ist eher bescheiden. Dann fahren wir 3,5 h mit dem Bus, bis wir wieder in Hanoi sind. Im Hotel angekommen, wird uns eröffnet, dass wir kein Zimmer bekommen würden (obwohl vorher so besprochen). Sie setzen uns dann aber in ein kostenfreies Taxi und organisieren uns ein anderes, das Hoalinh Hotel zu gleichem Preis, es ist sogar ruhiger. Nach einer Erkundungstour im lauten Hanoi buchen wir eine Tour nach Sa Pa.

 15.07.2005

Heute müssen wir uns ein wenig erholen. So schlendern wir den ganzen morgen durch das Old Quater, kaufen verschiedene Kleinigkeiten ein, lassen uns mit einem Bierchen am Hoan Kiem See nieder und schreiben Postkarten, wie altmodisch sonst reichte doch auch immer eine E-Mail. Die Temperaturen sind wieder extrem. Am Abend sind es immer noch 36 °C, da hilft nur ein: Zimmer: AC, Rum-Cola (nicht anders herum) und HBO. Morgen werden wir bestimmt Kopfschmerzen haben, denken wir gerade.

 16.07.2005

Der Abend gestern rächt sich heute gewaltig, dabei geht es doch recht früh zur trockenen Halongbucht. Oh man, 3h Busfahrt und die Franzosen neben mir laberen ohne Unterlass, alle im Bus sind schon genervt bis es mir dann gereicht hatte. Die anderen im Bus scheinen mir dankbar zu sein und die Franzosen trauen sich kaum noch was zu sagen :-) . An der Bucht angekommen wechseln wir in ein kleines Boot und werden 2,5 h durch Reisfelder geschippert, sehr schön, aber auch sehr warm, gut dass wir Mützen und genügend Sonnencreme dabei haben. Am Ende geben alle jeweils 1 USD Trinkgeld, so auch wir, dann wird die aber extrem aufdringlich und will mehr, sie will uns vorschreiben, wie viel sie bekommen müsse. Nun, die in den anderen Booten waren zu 4 und nicht zu 2 wie wir, so haben die anderen eben 4 USD Trinkgeld bekommen, sollte aber eben nicht unser Problem sein. Der Ausflug ist schön, aber Kommerz allgegenwärtig. Am Wendepunkt der Bootsfahrt, direkt hinter der Höhle wurde man quasi genötigt Sachen zu kaufen, sogar so, dass man dem Bootsfahrer Dinge kaufen sollte. Es war auch nicht angenehm 2,5h Stunden lang auf einer kleinen schmalen Holzbank zu sitzen. Heute waren wir mit Opentours unterwegs
gewesen. Das ist ein himmelweiter Unterschied, das Essen war viel schlechter, die Fahrzeuge alt und klapperig und die Guides interessierten sich auch kaum.

 17.07.2005

Nach einem landestypischen Frühstück, Nudelsuppe und frittierte Teigtaschen laufen wir durch unsere geliebte Altstadt. Es ist laut, dreckig, stinkig und voller Menschen, aber es gefällt uns. Am Nachmittag packen wir unsere Sachen, den schon am Abend würde es dann nach Sa Pa gehen. Um 20:00 Uhr gehen wir aus unser Zimmer und dem Hotel, 10 m nach links zu dem ODC-Büro, von dort bringt uns ein Bus zum
Bahnhof. Dort erwartet uns eine unglaubliche Menschenmenge. Hätte uns der Mann von ODC dort alleine gelassen, wären wir nicht zu unserem Zug gelangt. Wir teilen unser Schlafabteil mit 2 Neuseeländerinnen. Vor dem Schlafengehen kommt noch ein Zugbegleiter und reicht kostenloses Wasser und ein Brötchen. Die Neuseeländerinnen, sind sicherlich froh, dass sie mit uns im Abteil sind, wie auch wir froh sind, mit denen dort zu sein, denn alle wollen nur Ruhe haben. So war die Zugfahrt nicht nervenaufreibend.

 18.07.2005

Als wir in Lao Cai gegen 5 Uhr ankommen nieselte es ein wenig. Wir wussten, dass es hier zu dieser Zeit regnerisch sein konnte. Vom Bahnhof aus geht es dann noch mit dem Bus nach Sa Pa. Am Hotel Bamboo
Sapa werden wir von unserem Privatguide begrüßt und eingewießen und bekommen ein leckeres Frühstück. Dann beziehen wir unser Zimmer. Man ist das toll, riesengroß, mit Kamin und eine Wahnsinns Aussicht. Um 10 Uhr treffen wir uns mit Toan, unserem Guide und es geht los. Genau rechtzeitig verschwinden die Wolken das Wetter zeigt sich heiter und nicht zu warm. Toan führt uns durch Reisfelder über Flüsse, viele Stufen runter und dann logischerweise auch wieder rauf, bis nach Ca-Cat-Village. Er zeigt uns verschiedene Minoritäten und erklärt alles ausführlich. Wir sind sehr froh, dass wir alleine mit Toan unterwegs sind. Er meint auch, dass wir dort nicht sonderlich viel kaufen sollten, denn, wenn die mit ihren Handarbeiten gute Geschäfte machen, werden die Kinder nicht in die Schule geschickt, sondern für Handarbeiten eingesetzt. Mittags sind wir in Sin Cha, einem kleinen Dorf. Dort essen wir bei einer Familie zu Mittag. Nach 4 Stunden sind wir wieder zurück und wieder mal völlig am Ende. Wir erholen uns etwas und erkunden die kleine Stadt Sa Pa.  

19.07.2005

Lecker frühstücken und los. Heute will Toan uns in einen anderen Teil des Tals führen. Es regnet zwar nicht aber alles ist sehr sehr rutschig und dabei sind auch enge steile Wege und Abhänge. Ein falscher Schritt auf glitschigem Untergrund, 50 cm breit, und man stürzt 40 m in die Tiefe, es ist sehr gefährlich. Der Weg führt uns zu drei verschiedenen Dörfern. Auf dem Weg geschieht es dann Ilona rutsch an einem langen steilen Abhang und es geht mit ihr abwärts. Nach einigen Metern fängt sie sich wieder, ansonsten wären es noch weitere 30 gewesen, das wäre nicht gut gegangen, Jetzt sieht ihr Hintern, nein die Hose da drüber schlammsauber aus. Später zwischen den Reisfeldern gibt ein Stein nach und ich stürze in das Reisefeld, bin zwar nicht Tief gefallen aber weh tut es dennoch. Das Reisfeld liegt ja im Wasser, unter dem Wasser ist Schlamm. So sehe ich nun interessant aus. Die komplette rechte Hälfte (von Kopf bis Fuß) ist dicht braun mit Schlamm. Zum Glück kommen wir zu einem Fluss, dort kann ich mich waschen. Es ist eine aufregende Wanderung durch fantastischer Natur

 20.07.2005

Heute können wir nichts machen, der Muskelkater diktiert uns die möglichen Bewegungen. Gegen Mittag müssen wir auschecken und um 16:30 startet der Bus zurück zum Zug. Die Zeit verbringen wir bis dahin
im Dorf. Anfangs wollen alle uns ständig etwas verkaufen, doch später aber sitzen wir einfach nur mit Vietnamesen zusammen und erzählten uns was, wir erfahren viel. Dann geht es wirklich zurück. Im Bus sehen wir wieder die, mit denen wir auch hier hoch fuhren. In Lao Chai gibt es ein Abendessen, da sitzen wir noch mit der Horde zusammen, seilen uns aber so schnell wie möglich ab und das war gut so, wir
schlenderen durch die Stadt und es wird dunkel. Die letzen 1,5 h Wartezeit bleiben wir auch in Bahnhofsnähe. Die Horde saß immer noch an den Tischen, Langweiler und Bremser. Wir setzen uns zu einer Vietnamesin an ihren Ministand und wollen ein Bierchen haben. Sie läuft los und besorgt uns kaltes. So sind wir wieder mitten unter ihnen. Nach einer gewissen Zeit bittet sie uns, hinter den Stand (ein kleiner Karren) zu kommen, klar, vorne werden die Sitzplätze für andere Kunden frei. Aber es wird noch besser. Uns werden Dinge zu Essen angeboten, die schlimm aussehen, aber gar nicht so übel schmecken. Wir erfahren wieder viel über das Leben in Vietnam. Die anderen, die Horde gluckt immer noch zusammen, gut so. Dann geht es pünktlich wieder mit dem Nachtzug zurück.

21.07.2005

Schon um 05:25 sind wir in Hanoi, können unser Zimmer aber erst um 12:00 beziehen, also Zeit totschlagen. Wir gehen zum Hoan Kiem See und sehen dort viele bei ihren Übungen, irgendwie bekommen wir die Zeit dann doch rum und freuen uns auf eine Dusche. Wenn man zurück aufs Zimmer kommt, meint man, man würde in einen Kühlschrank gehen, dabei sind es im Zimmer noch stattliche 25 °C. Das Völkchen hier ist schon ein wenig komische. Ständig begegnet man absolute Rücksichtslosigkeit, wehe man steht einem im Weg und dann sind sie aber auch immer so freundlich. Es dauert wohl noch was, bis man da so richtig hinter steigt.

 22.07.2005

Nach einer 2 stündigen Busfahrt fahren wir noch 1h mit dem Boot um den Einstig für den Aufstieg zur Parfümpagode zu betreten. Der Aufstieg geht über 1 h und der hat es in sich. Ilona und ich gehen
langsam aber stetig, die anderen rasen los, wir sind als erstes oben angekommen :-) aber sind auch Nass geschwitzt. Jetzt müssen wir allerdings auch lange Hosen tragen, ist nicht so angenehm, man ist schon
nass, dann die langen Sachen, drunter läuft es nur so. Die Pagode selbst ist nur eine nette Höhle, der Aufstieg an sich ist aber schon toll. Dann geht es wieder runter, die anderen wissen es immer noch nicht besser und rasen los. Wir haben gleich unser erstes Bierchen geleert und sehen wie die ersten der anderen ankommen *g*. Dann wieder 1 h Bootsfahrt und 2h Busfahrt bringen uns zurück nach Hanoi

23.07.2005

Abreisetag: Heute regnet es das erste Mal, aber nicht so schlimm, dass man nichts machen kann. Schlendern, Shopen, Essen und dann alles wieder von vorne. Um 12:00 müssen wir aus dem Zimmer
raus, lassen unser Gepäck aber dort, erst um 15:30 machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Dort gibt es dann zur Versüßung der Wartezeit wieder Rum-Cola. Der Erste Flug geht von Hanoi nach Saigon, dann müssen wir umsteigen und es geht nach Bangkok, dort dürfen wir die Maschine nicht verlassen. 1h später geht es dann nach Frankfurt weiter. In der Nacht mache ich mich auf um uns Eis zu besorgen, nun die schauen mich an, als wollte ich sonst was haben, bekomme es dann aber, aber eben nicht das was ich wollte, ich bekomme nur Eiswürfel, ich muss mal mein Englisch überarbeiten.

24.07.2005

Von Frankfurt kommen wir gut und zügig nach Hause. Jetzt sitzen wir hier und wissen nichts mit uns anzufangen

Nachbetrachtung

Die Halongbucht war traumhaft, wir würden das nächste mal länger dort bleiben. Gleiches gilt für Sa Pa, da kann man auch gut 1-2 Tage länger bleiben. Es war diesmal auffällig, wie geschäftstüchtig die
Vietnamesen sind. Oft erweckte das den Eindruck, dass hinter der Freundlichkeit auch der Wunsch nach Geld verdienen steht. In Vietnam sind wir öffters komisch angeschaut worden, weil wir unseren Müll eben
nicht einfach auf die Straße geworfen haben.

 
 

Vietnam Mrz ‘05

03 Apr


18. Mrz 2005 – 1. Apr 2005

18.03.2005

Gleich Morgens müssen wir nach Frankfurt fahren, das hat auch recht gut geklappt, wenn man von dem Spinner im PickUp absieht. In Frankfurt selbst geht alles ganz normal, bis wir dann zum Gate wollten.
Alles ist gesperrt, viel Polizei, keiner kann weiter gehen und wir warten hier, wir wissen jetzt nicht, wie lange es dauern würde oder ob überhaupt noch was geschehen würde, wir wissen nur, dass es für uns
immer enger wird. Nach einer halben Stunde geht es dann doch weiter und wir können zu unserem Gate und dann auch gleich in die Maschine. Jetzt sitzen wir hier und der absolute Horror beginnt.

(Da alles fürchterlich war aber auch langatmig kann dass im
Sonderteil: Sonst/Flug FRA SGN nachgelesen werden)

19.03.2005

In Saigon angekommen, warten wir auf unser Gepäck, schon interessant zu zusehen. Das Gepäckband scheint schon lange seine beste Zeit hinter sich zu haben. Immer, wenn zu viel Gepäck auf dem Band lag,
blieb es stehen, Jemand musste ständig Gepäck herunterstellen, bzw. alles anhalten, bis die Fluggäste ihr Gepäck vom Band nehmen. Wir bekommen unsere Rucksäcke, gehen raus und finden auch gleich unseren
pick-up-service. Im Hotel angekommen, es sieht sehr schön aus, machen wir uns frisch und gehen auf die Straße raus, Wir zwei Landeier in so einer Metropole und überall diese vielen Mofas, unglaublich. Wir
brauchen Geld, also suchen wir ein ATM, finden einen und bekommen was. 100 m weiter rechnen wir nach, mist, wir haben tatsächlich ganze 10 € geholt. Die Hälfte verprassen wir gleich bei einem leckeren Essen.

20.03.05

So, warmes leckeres Frühstück und los. Als erstes lernen wir das Überdiestraßegehen. Wer so was wie hier noch nie gesehen hat, ist fast verdammt, auf der eigenen Straßenseite zu bleiben. Also, wie machen das
die Einheimischen, sie schauen kurz und gehen und gehen, der Verkehr fließt herum. Wir machen es auch so und es klappt. Man muss wachsam aber stetig gehen, dann kommt man auch über die Straße. Am späteren Vormittag übergeben wir unser Schicksal Lee, dem Cyclo- Fahrer. Er und ein Kollege fahren uns kreuz und quer durch die Stadt und lassen uns viele schöne Plätze sehen, dabei drängen sie nicht. Dafür wollen sie aber auch 300.000 p. P.  haben. Alles ist hier (unser erster Aufenthalt in Asien) so anders, aber auch schön. Jetzt nach der Fahrt sind wir geschlaucht und machen Pause. Wir starten wieder ins Getümmel, finden eine Travel- Agentur und buchen unseren Trip ins Mekong- Delta. Zufrieden sind wir und unser Tiger auf unserem Zimmer und warten bis wir einschlafen.

21.03.05

Gleich Morgens starten wir wieder und laufen durch Saigon, eine Riesenstadt. Nach 1h Stunden finden wir endlich einen großen Supermarkt. Viel hat er zu bieten, aber Sonnenmilch hat er keine. Mittags machen wir eine Pause bei einer kleinen Küche und hängen da einfach nur rum um dann wieder zurück zu unserem Hotel zu gehen. Es scheint hier sehr wichtig zu sein, viele T-Shirts dabei zu haben, denn täglich werden mind. 3 durchgeschwitzt. Nach einer kleinen Pause machen wir uns auf und organisieren uns noch ein Busticket für einen Tag nach der Mekong-Tour. Im Hotel mache ich klar, dass wir 2 Nächte wo anders schlafen werden und dann wieder hier herkommen möchten. Unser Hauptgepäck soll hier auch so lange gelagert werden. Also zahle ich schon mal die Nacht und gehe hoch, denke aber, mist, habe ja keinen Beleg, gehe runter und mir wird ein Zettel ausghändigt.

22.03.05

Aufstehen 06:00 Uhr – Frühstück 06:30 Uhr Busfahrt 07:45 Uhr. Im großen AC-Bus geht es los, der Bus ist rappelvoll. Nach 1,5 Stunden halten wir an und einige verlassen den Bus, das sind die, die nur eine 1-Tages-Tour gebucht haben. Weiter 30min später gehen alle auf ein Boot und schippern los. Als erstes besuchen wir eine Hütte in der Poprice gemacht wird, war schon interessant, dann halten wir an und schauen zu, wie cocunut-candy gemacht wird. Alles ganz nett, aber genau so stelle ich mir die alten Butterfahrten vor. Man wird irgendwo hingebracht und man soll kaufen. Zu Mittag bekommen wir etwas zu Essen und schippern weiter, dann ein wenig Bus fahren und wieder schippern bis wir den Ort erreichen, an dem wir die Nacht verbringen sollten. Allesamt gehen wir dann in ein Restaurant, dass wir nicht bestimmen durften, dafür aber konnte ich Schlangenfleisch essen, war richtig lecker.

23.03.05

Die Nacht war sehr kalt oder sehr warm gewesen, jenachdem ob AC an oder aus war. Nach einem Minifrühstück geht es weiter. Wir besuchen eine Reisfabrik und eine Krokodilfarm, beides ist nicht so toll. Jetzt geht es mit einem großen Boot weiter. 4 Stunden gute Fahrt bei schönem Wetter, das tröstet dann wieder. Die Unterkunft erreichen wir erst im dunklen, wir gehen gleich raus und essen. Wir bestellen uns 2x etwas, weil es einfach so lecker ist.

24.03.05

Um 6 Uhr wurden alle geweckt. Nach einem netten Frühstück in freien fahren wir zur kambodschanischen Grenze. Dort angekommen geht es viele Stufen hoch zu einer schönen Pagode, wir können bis nach
Kambodscha schauen. Anschließend fahren wir wieder mit dem Boot und dann lange mit dem Bus. Spät kommen wir in Saigon an. Wir gehen zu unserem Hotel, hatten das Zimmer schon vor der Tour klar gemacht und bezahlt, da meinen die dann plötzlich, ich hätte für den Tag gestern das Zimmer gebucht und ich sei weder gekommen noch habe ich abgesagt, so sei alles verfallen. Ich kann es nicht glauben. Dabei hatte ich bei der Buchung immer wieder den richtigen Tag auf dem Kalender gezeigt. Ich schaue auf
den Zettel und tatsächlich der falsche Tag. So hatte der Kerl also bei der Buchung einen Fehler gemacht und ich hatte ihn nicht kontrolliert. Jetzt ging die Diskutiererei los. Ich sehe nicht ein, dass ich für ein
Fehler eines anderen 40 Dollar zahlen soll, bin aber noch vorsichtig, denn der andere solle ja nicht sein Gesicht verlieren. Es wird aber dennoch immer heftiger und der Manager wird kontaktiert. Mir wird
angeboten, das Zimmer nun günstiger zu bekommen. ich lehne ab, ich will nichts zahlen. Denen wird es nun auch langsam zu bunt und meinen, ich solle schon mal auf das Zimmer gehen, morgen könne man dann darüber noch mal reden. Ich bin froh, denn wir hatten eine lange Fahrt hinter uns. Wir machen uns frisch und gehen auf die Straße. Suchen uns ein Restaurant und beginnen zu Essen. 4 Hauptspeisen + 3 Bier = 8€

25.03.05

Wir stehlen uns aus dem Hotel. Ich habe keinen Bock auf  Diskussionen. zum Glück haben die gestern Abend nicht unseren Reisepass verlangt, so dass wir nun wirklich einfach so gegangen sind. Mit dem Bus
fahren wir nun nach Norden. Heute werden wir in Mui Ne sein, keine Ahnung wo und wie lange, mal schauen. Nach 4h kommen wir an, steigen irgendwo einfach aus und klappern Unterkunft nach Unterkunft ab, finden auch eine, Chez Nina, und buchen uns für 3 Nächte ein. Hunger haben wir keinen großen, eine Kleinigkeit soll es aber doch geben. Wir ziehen los und bestellen Hot Pot. Zum Glück war die Dame dort so nett und hat uns erklärt wie das ganze funktioniert. Wir sind prall. Ein Spaziergang am indischen Ozean bietet sich an. Es ist hier Nachmittags windiger als Morgens, daher auch angenehm. Morgen wollen wir nichts machen.

26.03.05

Nach einem tollen Frühstück gehen wir den Strand rauf und finden viele schöne und auch große Muscheln, kommen aber auch an einem Bereich vorbei, wo viel Kacke rum liegt. In etwa auf Höhe von Mui Ne selbst
drehen wir wieder. Das Wasser ist jetzt schon teilweise so hoch, dass wir auf die Straße ausweichen müssen. Dabei finden wir versteckt einen schattigen Garten. Wir erwerben ein Tiger und ruhen aus. Zurück am Resort gehen wir zum Wasser und entscheiden hier länger zu bleiben. Morgen wollen wir uns ein Motorbike mieten und weiter rum kommen.

27.03.05

Wir mieten und das Motorbike und düsen los, erst durch Mui Ne durch dann weiter zu den roten Dünen. Da ist es uns aber zu voll und wir hauen schnell wieder ab. Jetzt in Richtung White Lake. Die Fahrt geht
durch tolle Landschaft. Wir fahren einen ganz langen Berg hinauf, über die Kuppe und wieder runter. Auf halber Strecke abwärts geht das Maschinchen aus. Mist. Es geht auch nicht mehr an. Grübel. vor 4-5 km
waren wir bei ein paar Häusern vorbeigekommen, also schiebe ich das Ding wieder den Berg hinauf. Von unten kommen uns Kinder mit Fahrrädern entgegen. Wir geben Ihnen eine Flasche von unserem Wasser. Ich weiß nicht warum, aber ich probiere einfach noch mal den Motor zu starten und es geht, wir fahren weiter. Auch müssen wir tanken, wir tanken 2 Liter und zahlen 40.000, mit Sicherheit hat der uns übers Ohr gehauen, aber zurück schieben wollen wir ja auch nicht. Am Abend sind wir bis nach dem
Sonnenuntergang am Strand und gehen dann Essen. Auweier, die können auch leckere Cocktails machen. Morgen wird uns bestimmt der Allerwerteste weh tun.

28.03.05

Gleich morgens, als erstes, rasen wir ins Wasser, schwimmen ein halbe Stunde und gehen frühstücken. Gemütlich schlendern wir 3h am Strand entlang kommen zurück liegen auf einer Liege im Schatten und
lesen. Das tut uns heute so richtig gut. Was ist los mit uns? Werden wir alt? Alles hier ist perfekt, Die Natur, das Wetter die Menschen, das Saigon, bestens.

29.03.05

Im Grunde genommen ist heute unser letzter richtiger Urlaubstag, denn morgen werden wir wieder nach Saigon fahren und ein Tag später nach Deutschland fliegen. Den ganzen Tag über machen wir das gleiche, etwas am Strand laufen, lesen, Saigon trinken, lesen, Essen, und wieder von vorne. Hier ist es einfach traumhaft. Wie sind hier 15m vom Wasser entfern auf einer Terrasse und sehen das türkisfarbene Meer.

30.03.05

Aufstehen, schwimmen, keine Wellen, kein Wind, keine Leute, weil sie noch schlafen. Das Packen frustet schon sehr, wir warten nun auf den Bus und trinken ein letztes Cocktail. Dann geht es innerhalb von 5,5h
wieder zurück nach Saigon, Dort angekommen warten schon Leute, die einem ein Zimmer anbieten. Wir gehen mit. Es soll 11$ kosten und AC haben. In einem anderen Land wären wir nicht abends im dunkeln jemanden durch enge Gassen gefolgt. So beziehen wir unseren Knast, denn so sieht es aus, wir haben eine sparsame Einrichtung kein Fenster, aber egal.

31.03.05

Das Hotel ist sehr sehr laut, die Nacht folglich sehr kurz. Wir packen alles für den Flug fertig und gehen noch Shoppen. Das Einkaufen lohnt sich hier. Ist nicht die gleiche Qualität kostet aber nur ein Bruchteil und wenn es etwas länger hält als so ein Bruchteil, dann ist es ja gut.

01.04.05

So, wieder zu hause, wir sind extrem genervt. Wir haben nur einen Wunsch, wir wollen die Airline verklagen, Drecksteil

Nachbetrachtung

Unser erster Aufenthalt in einem asiatischem Land war der volle Erfolg. Vietnam ist zwar sehr dreckig, stinkig und laut aber irgendwie auch toll. Wenn man abseits von den Metropolen ist, ist sogar traumhaft.
Mit 100 % Sicherheit werden wir wieder hinkommen. Bei dem Sondertext mit den Flügen habe ich bewusst den Namen der Airline und den Heimatflughafen weggelassen. Nicht, dass die aus irgend einem Grund
einen dann noch eins reinwürgen. Nachdem nun einige Zeit verstrichen ist, haben wir die nicht verklagt, wir haben einfach kein Bock auf den Stress und fliegen einfach NIE wieder mit denen, nicht mal wenn es
kostenlos wäre.

Nachtrag: es hatte nur 98 Tage gedauert, bis wir wieder nach Vietnam
flogen